Spielberichte der U 12 WM

Spielberichte von der U 12 WM

2:17 zum Auftakt

Eine lange Reise Richtung Fernost haben unsere jungen U12 Spieler hinter sich. Alle waren sichtlich aufgeregt und voller Vorfreude, nichtsahnend welche Ausmaße Baseball in einem Baseballverrückten Land so annehmen kann. In Tainan angekommen wurden wir gleich am Flughafen von einer Schulklasse in Empfang genommen, die uns die gesamte WM begleiten wird und bei jedem Spiel „Deutschland, Deutschland“ Rufe verlauten lässt. Uns wurde berichtet, dass dies ein Highlight in der Region ist und die Leute förmlich auf den Tag warten, dass es endlich losgeht und die besten Spieler der Welt ihr Können auf dem Platz präsentieren dürfen. Die Stadt steht förmlich Kopf und wir werden behandelt wie Stars. Alle müssen Bilder machen, posieren und werden mit Respekt und Hochachtung behandelt. Auch die Unterkunft ist 1a. Ein Hotel, in dem alle Teams untergebracht sind, mit einem Hammer Buffet, wo uns jeder Wunsch praktisch von den Lippen abgelesen wird. Jedes Team hat einen eigenen Betreuer, der Tag und Nacht im Einsatz ist alles zu klären, sei es Wäsche, Essenszeiten, Visa (Neven Brand    ) oder, oder, oder. Unser Mann heißt Chris und ist eine coole Socke. Er hat auch immer ein paar historische Fakten parat und gibt uns ein wenig asiatischen Geschichtsunterricht bei unseren Busfahrten zu den Spiel- und Trainingsstätten. Das Turnier ist bis ins kleinste Detail geplant. Jedes Team mit eigenem Bus, klimagekühlt, immer on time und mit Polizeieskorte, die uns sicher und schnell durch den dichten Verkehr der Millionenstadt führt. Das Wetter ist allerdings sehr zermürbend. 35 bis 36 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit von über 80% sind kein Zuckerschlecken für frosterprobte Mitteleuropäer. Dennoch, wir sind hier um Baseball zu spielen.

Im ersten Spiel gegen NIcaragua gab es gleich eine deftige Niederlage. Jeremy Schilke, Jerry Ruiz und Phillip Kleehaupt teilten sich die Arbeit auf dem Mound. Im ersten Inning ließen wir nur einen Run zu, kassierten aber auch drei Strikeouts in unserer Offensivbemühung. Dann brach der Damm und die Südamerikaner „verprügelten“ uns. Ein Hit nach dem anderen segelte Richtung Outfield. Im vierten und letzten Offensivinning brachten wir dann doch noch etwas Zählbares auf das Scoreboard. Schilke und Kleehaupt kamen per Walk auf Base und erreichten durch einen Wild Pitch die dritte und zweite Base. Justus Moritz „ballerte“ beide dann mit einem schönen Double down the line nach Hause. Der erste Hit und die ersten Runs einer deutschen U12 Nationalmannschaft auf einer Weltmeisterschaft. Wir haben uns wacker geschlagen. Man bedenke, dass nicht etwa wie in Deutschland in diesem Altersbereich auf Softballfeldern gespielt wird. Die Basedistanzen sind grösser, der Rubber weiter entfernt und wir spielen mit Leads, Steals und Pickoffs, alles Dinge, die unsere Jungs erst lernen müssen.

Weiterhin steht hier der Lernprozess und der Spaß im Vordergrund. Viele Spiele werden wir hier nicht gewinnen, soviel sei schonmal vorweg genommen. Dennoch geben wir unser Bestes, um unser Spiel zu spielen und soviel zu lernen wie es nur irgend geht. Die anderen Nationen, wie Nicaragua, USA, Korea, Taiwan, Japan etc sind uns in diesem Altersbereich um Lichtjahre voraus, einfach weil sie aus einem viel größeren Pool an Spielern schöpfen und das schon seit Jahrzehnten. Wir sind im zweiten Jahr des Projekts U12 Nationalmannschaft.

Morgen geht es früh um 10 Uhr Ortszeit gegen Panama, die ihr Auftaktspiel gegen Korea mit 1:0 gewinnen konnten. In diesem Spiel hatte der Closer einen 80 MpH Fastball (Anmerkung: Kein Pitcher unserer aktuellen U15 Europameistermannschaft wirft annähernd 80 Mph). Der selbe Spieler hat dann den Game Winning Homerun geballert und zwar 320 Fuß die Linie runter. Das sind die Kaliber, die wir hier als Gegner haben aber genau das brauchen wir, um besser zu werden. Wir wollen unser Spiel spielen und jeden Tag weitere Fortschritte erzielen.

1:11 gegen Panama

Im zweiten Gruppenspiel traf die deutsche Nationalmannschaft auf Panama. Schon früh ging es aus den Federn, 6:30 Uhr Frühstück und Abfahrt zum Stadion. Starter auf Seiten der U12 war Reilly Sullivan. Als Gastteam konnten wir gleich im ersten Inning den ersten Run erzielen. Nach einem Basehit von Philipp Kleehaupt überquerte Jeremy Trzeciak die Platte zur 1:0 Führung. Auch dieses Mal hatten die Gegner einen Flammenwerfer auf dem Hügel. Alles Pitching, was unsere Jungs so noch nie gesehen haben. Reilly machte seine Sache gut und ließ im ersten Spielabschnitt keinen Run der Gegner zu. Im zweiten Spielabschnitt passierte es dann doch. Trotz sehr guter Leistung auf dem Hügel, musste Sullivan 8 Runs entgegennehmen. Die Defense stand an diesem Tag einfach nicht. Die Jungs waren seltsam gehemmt und nicht „green“ attackierten die Bälle nicht und haben nach links und rechts geschaut, ob doch bitte jemand anderes das Play für sie macht. Diese schlechten Angewohnheiten gilt es abzulegen. Wenn man auch nur annähernd mithalten möchte, müssen die Routine Plays in Aus verwandelt werden, sonst geht man unter. So auch an diesem Tag. Neven Brand und Lasse Nixdorf hatten ebenfalls ihre Outings auf dem Hügel und machten ihre Sache mehr als ordentlich. Offensiv ist das ganze einfach eine Nummer zu hoch für die Jungs, noch. Wir sind besser als wir uns heute verkauft haben, viel besser. Keiner kann erwarten, dass wir 10 oder 15 Runs gegen solch dominantes Pitching auf das Scoreboard bringen. Doch wir erwarten auf jeden Fall, dass die mentale Einstellung stimmt, der „do“ Modus angeworfen und mit Herz gespielt wird. Wenn die Jungs es schaffen im Laufe des Turniers diese mentale Barriere zu durchbrechen, werden wir auch Spiele gewinnen. Wir müssen im Kopf zum „Jäger“ werden und das Stigma des „Gejagten“ ablegen. Die Jungs brauchen sich vor keinem verstecken, vor niemandem Angst haben. Wir haben toughe Krieger an Bord. Es macht Coaches stolz, wenn Jasper Duenbostell einen 75 Mph Fastball an den Rücken geballert bekommt und stehen bleibt wie ein Fels in der Brandung, obwohl er mit Sicherheit gerne losgeheult hätte. Oder Aiden Kennedy, der vor dem Spiel einen Ball ans Auge bekommt, es nimmt wie ein Großer und ohne zu mosern einfach spielt. Das sind Dinge, die die Jungs prägen, sie stärken sowohl auf dem Baseballfeld als auch für den Rest Ihres Lebens. Deshalb sind wir hier und deshalb ist es so „geil“. Alle sollten sich von solchen Aktionen inspirieren und anstecken lassen. Die „Dirtback“ Mentalität ist genau das, was uns in Zukunft stark machen wird. Wir stehen am Anfang.

Morgen geht es gegen Australien. Ob das Spiel stattfindet steht noch in den Sternen, da die Wettervorhersage einen Taifun vorhergesagt hat, der wohl mit seinem Zentrum genau über Taiwan jagen wird. Wir warten ab. Offizieller Spielbeginn ist morgen 10 Uhr Ortszeit. Geplant sind Kilian Redle und Anthony Hoppe, die den ersten Sieg einer deutschen U12 bei einer WM klarmachen sollen.

1:9 gegen Down Under

Im dritten Vorrundenspiel gegen Australien hofften alle auf den Durchbruch und ein Spiel auf Augenhöhe. Schon beim Batting Practice war klar, dass die Australier uns ebenfalls athletisch und körperlich überlegen waren. Dennoch war die Vorfreude groß und die Hoffnung da, dass die Jungs über sich hinauswachsen. Es kam dann leider anders. Kilian Redle war der Starting Pitcher. Kili machte einen guten Job, musste aber gleich im ersten Inning den ersten Run abgeben. Im dritten Inning stand es 3:0 für die Jungs aus Down Under, ein offenes Spiel. Leider schafften wir es in keiner Phase des Spiels gegen den Pitcher des Gegners irgendwie gefährlich zu werden. Viel zu harmlos an der Platte, wie auch schon in den vergangenen Tagen. Oftmals agieren unsere Spieler zu zaghaft am Schlag, und lassen viele gute Würfe der Gegner kampflos passieren anstatt mit stolzer Brust anzugreifen. If you don t swing, you will always miss.

Alles ist Kampf, Ringen. Nur der verdient die Liebe und das Leben, der täglich sie erobern muss.

— Goethe

In den Gesichtern ist die Angst zu versagen deutlich zu sehen, obwohl es keinen Grund dafür gibt. Der Spaß an der Sache fehlt, die Bühne erscheint zu gross für unsere unerfahrenen Spieler.

Die Tage zuvor haben wir dominantes Pitching gesehen, keine Frage, und es war schwer Runs zu erzielen. Heute war es zwar ein guter, aber bisweilen schlagbarer Gegner, gegen den wir in dieser Höhe nicht hätten verlieren müssen. Einige Spieler erfahren erstmals in ihrer jungen Karriere, wie schmerzlich es ist keine Entscheidung zu treffen. Von den Coaches gibt es Applaus, ohne jeglichen Sarkasmus, wenn sich ein Spieler ein Herz nimmt, entscheidet, mit voller Kraft schwingt und verfehlt. Wir ermutigen zu diesem Verhalten, heute erfolgreich umgesetzt von Jeremy Ruiz Fernandez. Nur so werden wir besser, nur so lernen wir.

Wenn die Zuschauer im letzten Inning unseren einzigen Run frenetisch feiern mag das zwar nett klingen und sportlich sein, einem wahren Warrior sticht man aber so in sein stolzes Herz und das tut weh.

Wir als DBA und Deutsche Nationalmannschaft wollen auf kein Event in dieser Welt reisen um als Sparringspartner und Prügelknaben herzuhalten, genau das muss in die Köpfe. Die „Dabeisein ist Alles“ Mentalität bringt einen im Leben leider nicht sehr weit, gerade in der modernen Gesellschaft. Spaß hat man eben nur wenn man mit Stolz und breiter Brust zu 100 Prozent in die Schlacht zieht, alles gibt und bereit ist in jeder Sekunde das Play of the week zu machen, egal wie es steht. Das ist auch kein martialisches Gerede sondern das worauf es ankommt und je früher es jedem klargemacht wird, desto besser. Doch wie schon vorher gesagt, wir stehen am Anfang und haben eine Menge Arbeit vor uns, den Jungs auf Ihrem Baseball- und Lebensweg die richtigen „Tools“ an die Hand zu geben.

 

Auch Spiel vier ging leider verloren. Mit 2:7 mussten wir uns den Koreanern geschlagen geben. Lange sah es sehr vielversprechend aus, doch ein bis zwei Fehler gegen Ende des Spiels nahmen uns jegliche Siegchance. Die Jungs waren heute wie ausgewechselt. Angetrieben von Starting Pitcher Jeremy Trzeciak, der einen grandiosen Job machte und die Koreaner an der kurzen Leine hielt, machten wir einen soliden Eindruck. Die Plays wurden gemacht und der ein oder andere konnte über sich hinauswachsen. Lasse Nixdorf wird wohl eine Weile in den Promovideos der U12 WM vertreten sein. Mit seinem Diving Catch im Leftfield sorgte er für ein defensives Highlight in diesem Spiel. Generell muss man sagen, dass bis auf das verflixte 5. Inning vieles sehr gut lief. Caught Stealings von Catcher Schilke, Backhand Plays von Elias Huber an Short, alles Dinger die man braucht, um auch nur einen Hauch einer Chance gegen die Südkoreaner zu haben. Die langen Ansprachen scheinen gefruchtet zu haben. Vor dem Spiel wurde zum wiederholten Male der Spass versucht in den Vordergrund zu stellen. Ein Spiel auf einer WM, live zu sehen von zehntausenden Zuschauern, das sollte doch Motivation genug sein. Und die Jungs haben uns nicht enttäuscht. Natürlich war schlussendlich gesehen mehr drin.

Wir waren konzentriert, obwohl wir circa 4 Stunden im Stadion warten mussten, bis die 50 Mann starke Groundcrew den Platz einigermassen bespielbar machen konnte. Es schüttet mittlerweile seit drei Tagen eigentlich ununterbrochen. Dass heute überhaupt gespielt werden konnte, grenzt fast an ein Wunder. Das Outfield war eher ein Reisfeld, der Untergrund matschig, schwer und langsam. Trotzdem schienen wir davon unbeeindruckt zu sein.

 

Ein 2:2 bis ins 5. Inning gegen den dritten der Welt ist eine starke Leistung, zumal wie auch in allen Spielen zuvor der Gegner physisch eklatant überlegen war. Aber groß sein ist eine Sache, groß spielen eine andere. Wir haben über weite Strecken groß gespielt und werden in Zukunft diese kleinen Schönheitsfehler auch in den Griff bekommen. Die Entwicklung, die wir in der U15 über die letzten Jahre vollzogen haben, wird auch in der U12 ihren Lauf nehmen, das ist nur eine Frage der Zeit.

Den genauen Spielverlauf erspare ich mir hier. Den könnt ihr auf der untenstehenden Seite nachvollziehen oder euch erneut den Stream auf Youtube anschauen. Ein Blick auf die anderen Spiele empfehle ich so oder so jedem, der einmal einen kleinen Einblick in die richtige Baseballwelt erhalten möchte. Auf welch überwältigendem Niveau die besten der Welt agieren und wo uns unsere Reise eines Tages hinführen sollte. So wird auch jeder ganz schnell unseren heimischen Spielbetrieb besser einordnen können.

 

Keine Chance gegen übermächtige USA

Mit 3:20 gingen wir gegen die USA im letzten Vorrundenspiel unter. Viel ist zu dem Spiel nicht zu sagen. Den Verlauf und die Stats könnt Ihr auf der untenstehende Homepage einsehen. Von vornherein war klar, dass wohl nichts zu holen ist gegen den amtierenden Weltmeister. Der Qualitätsunterschied ist doch zu enorm, eigentlich trennen uns Welten, was die Physis angeht. Trotzdem schafften wir es gleich im ersten Inning drei Punkte auf das Scoreboard zu bringen. Allen voran Jeremy Schilke ließ sich wenig beeindrucken und hatte super AtBats und zwei Hits, darunter ein Double gegen die US Boys. Insgesamt waren wir immer schön aggressiv und spielten recht ordentlich. Starting Pitcher Neven Brand machte genau das was er sollte, nämlich Strikes werfen. Ihm folgten Pit Voigtsberger und Reilly Sullivan. Zum ersten Mal in diesem Turnier gaben unsere Pitcher auch Homeruns ab, gleich deren vier. Die US Boys sind halt einfach ein Powerhaus und man kann diese Einschläge kaum verhindern. Bis auf ein paar Unkonzentriertheiten in der Defense, war es ein recht ordentlicher Auftritt. Der Endstand fiel letztendlich aufgrund der Errors doch zu hoch aus. Ein 3:11 oder 3:13 wäre hier realistischer gewesen. Aber wir wissen, dass dies nicht die Gegner sind an denen wir uns messen sollten, sondern sehen solche Spiele eher als Lektion und Erfahrung. Solches Pitching einmal gesehen und live erlebt zu haben hilft den Jungs auf Ihrem weiteren Baseballweg. Denn wieder zuhause angekommen, kann sie dann fast nichts mehr beeindrucken in der heimischen Liga.

Für uns beginnt jetzt die Consolation Round und wir spielen gegen die letzten drei aus der anderen Gruppe. Auf uns warten nun Brasilien (morgen um 13 Uhr Ortszeit), Südafrika und Tschechien. Hier sollten wir auf jeden Fall noch einmal Vollgas geben und unsere Chance nutzen den ersten Sieg bei einer WM einzufahren. Gegen all diese Teams ist ein Sieg möglich. Die Jungs sind frisch und motiviert. Let s see what happens.

2:9 gegen Brasilien und 4:16 gegen Südafrika

Puh, was soll man sagen? Als Trainer und Author dieser Berichte fällt es mir jeden Tag schwer, die richtigen Worte zu finden…aber heute besonders. Beide Spiele gegen machbare Gegner vergeigt, muss man ehrlicherweise an dieser Stelle sagen. Was sind die Gründe? Warum haben wir es gerade in diesen Spielen nicht geschafft auch nur annähernd wettbewerbsfähig zu sein? Ich spare mir jegliches Play by Play Gerede, da es hier eh nur Makulatur ist.

Unterm Strich haben wir enttäuscht und unsere Farben in beiden Spielen nicht würdig vertreten. Ich spreche nicht davon verloren zu haben. Es ist die Art und Weise wie. Plötzlich sehen wir uns als Coaches damit konfrontiert, den Jungs Regeln beizubringen. Seit Monaten einstudierte Spielzüge werden einfach nicht mehr umgesetzt, Signs zu fast 100 Prozent verpasst, selbst wenn man sie den Jungs zuruft!! Die Outfielder halten die Bälle, weil der Cutoff Man nicht da steht, wo er hin soll, Bases werden bei Steals einfach nicht gecovered und und und.

Das war nur ein Bruchteil dessen, was in den letzten beiden Tagen passierte. Die Jungs scheinen dermaßen überfordert, dass es uns fast leid tut, sie dort so zu sehen. Am Schlag haben wir gegen bestenfalls durchschnittliches Pitching kaum einen Ball hart gehauen, geschweige denn aus dem Infield gekriegt…bis auf ein zwei Ausnahmen. Das alles führte dazu, dass die Körpersprache und alles vorher Erarbeitete einfach wie ausgelöscht erschien. Die Angst zu Versagen stand im Vordergrund.

Gegen die Südafrikaner, die uns vom Talent her unterlegen sind, haben wir einen richtigen „Bummer“ kassiert. Gegen gleichwertige Brasilianer ebenso, das Spiel einfach verschenkt. Die Müdigkeit nach EM und jetzt einer langen WM ist spürbar, das Wetter zermürbend, aber das müssen alle anderen auch bewältigen. Keiner war im „Do“ Modus, sondern schüchtern abwartend in der Abwehrhaltung.

Der Stachel sitzt tief

Alles in Allem ist das bisherige Turnier ein wahrer Realitycheck, wie es um Deutschlands U12 Bereich bestellt ist und wo wir im internationalen Vergleich stehen. In beiden Spielen gab es wirklich nichts, was man jetzt hätte Gutreden können, deshalb fällt das Schreiben dieses Berichts umso schwerer. Das Ganze muss erst verdaut werden.

Morgen geht es gegen Tschechien. Wir stehen jetzt schon als letzter dieses Turniers fest.

It is what it is!!!

 

Erster U12 Sieg bei einer WM – 6:5 gegen Tschechien

 

Es geht doch!! Zum Abschluss der U12 WM in Taiwan gelang dem deutschen Team der erste Sieg überhaupt bei einer Weltmeisterschaft. Mit 6:5 gewannen die Jungs verdient gegen Tschechien. Starter Jeremy Trzeciak war erneut der Garant für ein gutes Spiel. In 4 Innings ließ er keinen Earned Run zu, lediglich ein Fehler der Defense brachten 2 Runs für die Tschechen nach Hause. Mit einer 6:3 Führung gingen wir in das letzte Inning. Moritz Köhler sollte das Ding zu machen aber wie schon oft erlebt ließen die Gegner sich nicht einfach ausschalten, sondern fighteten bis zum Schluss. Auf 5:6 konnten die Tschechen verkürzen und hatten die Tying Run am zweiten Base. Ein Groundball zu Aiden Kennedy ans zweite Base sorgte dann aber zum dritten und letzten Aus in diesem Spiel und zum ersten Sieg in der Geschichte des Deutschen Baseball auf einer U12 WM. Die Freude war natürlich groß und alle waren erleichtert, doch noch einen relativ versöhnlichen Abschluss gefunden zu haben. Die Jungs haben sich heute gut und solide präsentiert. Wir profitierten aber ehrlicherweise auch von vielen Fehlern der Tschechen, die an diesem Tag nicht on top waren. Wir konnten auch einige hart geschlagene Bälle des Gegners in wichtigen Situationen gut entschärfen und hatten so lange die Nase vorn. Aber so ist das im Baseball, Glück gehört eben auch manchmal dazu, bzw muss erst erarbeitet werden.

Trotzdem schließen wir die WM als letzter ab. Ein Fazit werde ich an dieser Stelle ersteinmal nicht ziehen. Es ist noch zu früh und das Geschehene muss erst reflektiert werden. Es gibt viel zu tun, wie man in den Berichten zuvor deutlich rauslesen konnte aber heute freuen wir uns über den Sieg.

Die Jungs durften einen Ausflug in eine andere (Baseball)Welt erleben und geniessen. Ich hoffe sie nehmen so viel es geht mit auf ihren weiteren Lebensweg.

The world is a great book of which they that never stir from home read only a page

—– Augustine